Schweizer Armee auf Feindsuche

Die Armeeführung befindet sich seit dem Fall der Berliner Mauer in einer Legitimationskrise. Ein Angriff auf die Schweiz ist unwahrscheinlicher denn je. Um die Milliardenausgaben für die Armee zu rechtfertigen, erschliesst sich das Militär verzweifelt neue Einsatzgebiete.
Mit dem Ende des Kalten Krieges ist der erklärte Hauptfeind, die Sowjetunion, weggefallen. Die « Lücke »  sollte mit dem Kampf gegen den islamistischen Terrorismus geschlossen werden. Dies hat die Armee aber vor kaum lösbare Probleme gestellt.
Selbstmordattentate verhindert man nicht mit Panzerschlachten, sondern kurzfristig mit polizeilichen Massnahmen und längerfristig mit politischem Dialog. Doch eine Armee ohne Feind ist schlicht und ergreifend nutzlos. Es ist unnötig und sinnlos, jährlich mehrere Milliarden Franken für eine Armee auszugeben. Diese Mittel müssen stattdessen für zivile Katastrophenprävention und -bewältigung investiert werden.
Die Legitimation einer überdimensionierten und teuren Armee schwindet. Diese Tatsachte scheint der Armeeführung teilweise bewusst zu sein. Ein «Auftrag»  der Armee ist nicht in Sicht, doch statt sich mit der GSoA für die Abschaffung der Wehrpflicht einzusetzen, suchen die Armeechefs immer neue Betätigungsfelder für ihre Truppen.

Auslandeinsätze im Fahrwasser der Nato
Ein Schritt in Richtung «Einsatzarmee» wurde mit der Militärgesetzrevision von 2001 gemacht. Seither beteiligen sich Schweizer Soldaten an Auslandmissionen. Zurzeit sind Angehörige der Armee unter anderem in Bosnien-Herzegowina  und im Rahmen der Nato-geführten KFOR-Mission im Kosovo tätig. Mit gemeinsamen Übungen und Ernstfalleinsätzen begibt sich die Armee zunehmend ins Fahrwasser der Nato. Damit steigt das Risiko, dass auch die Schweiz in Zukunft an Angriffskriegen teilnimmt, um den Zugang zu billigen Rohstoffen zu sichern.

Einsätze im Inland

Neben den Auslandeinsätzen sind auch die Einsätze im Inland ein Element des Konzepts «Einsatzarmee». In den letzten Jahren wurden immer mehr Soldaten für die Bewachung von fragwürdigen Grossanlässen wie dem jährlich stattfindenden World Economic Forum (WEF) in Davos eingesetzt.
Diese Einsätze am WEF und vor Botschaften und Konsulaten sind gefährlich, da die Soldaten für Polizeieinsätze nur ungenügend ausgebildet sind. Und sie widersprechen der Schweizer Verfassung. Diese sieht nämlich vor, dass die Armee nur bei «schwerwiegenden Bedrohungen der inneren Sicherheit» und «ausserordentlichen Lagen» im Inland zum Einsatz kommt. Davon kann bei einem jährlich stattfindenden Treffen wie dem WEF keine Rede sein, und schon gar nicht bei regelmässigen Einsätzen vor Botschaften.

Was kannst Du tun?

Falls du nicht bereit bist, in einem Wiederholungskurs (WK) deinen Kopf für eine Privatveranstaltung der mächtigsten Konzerne (WEF) hinzuhalten, hast du verschiedene Möglichkeiten, um diesen Dienst zu vermeiden.
Das einfachste ist ein Gesuch um Dienstverschiebung. Es lohnt sich durchaus, sich auf dem Jahresdienstplan zu orientieren, ob dein WK in den Zeitbereich einer grösseren Konferenz fällt. Denn die Armee bietet Soldaten gerne unter dem Deckmantel eines «normalen WKs» für solche Einsätze auf. Das Verschiebungsgesuch solltest du möglichst schnell stellen, noch vor Erhalt des Marschbefehles. Sollte das Gesuch nicht bewilligt werden, kannst du ein ärztliches Zeugnis einholen.
Zeichen einer ernst zu nehmenden stressbedingten Krankheit können Schlafstörungen, Nervosität und Gereiztheit sein. Wenn all dies nichts nützt, und du tatsächlich als Wachhund der Topmanager in den Einsatz musst, bring deinen Unwillen zum Ausdruck! Organisiere dich in der Truppe, trag Zeichen des Widerstandes (z.B. ein GSoA T-Shirt) und hisse Peace-Flaggen.

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